13. Dezember 2019
Jacobs University Bremen
IRC, Conference Room
In Zentrum diesen Workshops stehen Präsentationen aus dem Feld Digital History mit besonderem Schwerpunkt auf der Geschichte des Holocausts und des Zweiten Weltkriegs. Dazu widmen wir uns in verschiedenen Panels digitalen und interaktiven Vermittlungsformen sowie digitalen Datenbanken und Quellen zur NSGeschichte und Forschungsprojekten, die zur Geschichte des Nationalsozialismus mit verschiedenen DH-Zugängen arbeiten. Neben dem Austausch zu den einzelnen Projekten sollen auch folgende Fragen für die Forschung zum Nationalsozialismus diskutiert werden:
Ist eine neue (digitale) Quellenkritik notwendig? Kann digitales Arbeiten neue Fragestellungen und Forschungsansätze generieren? Wo liegen die ethischen Grenzen der technischen Möglichkeiten?
Der Workshop schließt an das interdisziplinäre Projekt Valentin 3D an, indessen Fokus die Erstellung eines dreidimensionalen Modells des U-Boot-Bunker „Valentin“ im Bremer Norden steht, und welches seit 2018 unter der Leitung der Robotics Group der Jacobs University in Kooperation mit dem Denkort Bunker „Valentin“ durchgeführt wird.
Die Veranstaltung ist für interessiertes Publikum offen. Kontakt: f.buda@constructor.university
Programm
9.00 Uhr Check-in & Begrüßung
Julia Timpe, Jacobs University Bremen
9.30-10.40 Uhr Panel 1
Digitale und interaktive Vermittlungsformen zur NS-Geschichte
Moderation: Mareike Witkowski, Carl-vonOssietzky Universität Oldenburg
- „Der nationalsozialistische Strafvollzug im Land Braunschweig und die digitale Geschichtsvermittlung in einer Multimediainstallation in der Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel“
Jannik Sachweh, Gedenkstätte der JVA Wolfenbüttel - „Verzerrende Bilder des Fremden: Historische, didaktische und ethische Herausforderungen in der digitalen Vermittlung von Wehrmachtsphotographien“
Axel Bangert, NYU Berlin
10.45-11.00 Uhr Kaffeepause
11.00-12.15 Panel 2
Digital Humanities Projekte zur Erforschung des Nationalsozialismus
Moderation: Eva Schöck-Quinteros, Universität Bremen
- „Allwissend und allgegenwärtig. Die Gestapo mithilfe von Digital History neu erforschen“
Sebastian Bondzio, Universität Osnabrück - „Digitale Diskursforschung: Zu Möglichkeiten und Herausforderungen bei der Untersuchung des Sprachgebrauchs während der NS-Zeit“
Stefan Scholl und Mark Dang-Anh, LeibnizInstitut für Deutsche Sprache Mannheim
12.15-13.30 Mittagspause
13.30-15.15 Panel 3
Digitale Datenbanken und Quellen zur Geschichte des Nationalsozialismus
Moderation: Joachim Drews, Staats- und Universitätsbibliothek Bremen
- „Hamburger Schlüsseldokumente zur deutsch-jüdischen Geschichte“
Sonja Dickow, Institut für die Geschichte der deutschen Juden, Hamburg - „Die digitalen Kirchenbüchersammlungen der Katholischen Kirche als archivalische Quelle zum Thema Zwangsarbeit im Dritten Reich“
Maik Schmerbauch, Universität Hildesheim - „Digitale Dokumente von KZ-Häftlingen, Zwangsarbeiter*innen und Displaced Persons bei den Arolsen Archives ‒ vom Onlinearchiv, über den e-Guide bis hin zu digital maps“
Christiane Weber, Arolsen Archives
15.15-15.45 Kaffeepause
15.45-17.30 Panel 4
Digital Mapping ‒ Möglichkeiten und Herausforderungen für die Forschung und Geschichtsvermittlung zum Nationalsozialismus
Moderation: Andreas Birk, Jacobs University Bremen
- „Permeability, internment and interaction: Mapping testimonies of the terrorscape Minsk”
Anne-Lise Bobeldijk, University of Amsterdam - “3D-Mapping of the Bunker “Valentin”: Methods, Challenges ad Possibilities”
Frederike Buda, Arturo Gomez Chavez, Christian Mülller, Jacobs University Bremen - “The Seduction of Digital Maps and the Pitfalls of (Mis-)Representation”
Guilio Salvati, New York University
17.45-18.45 Roundtable
Zeugnisse des Nationalsozialismus, digital: Neue Möglichkeiten & Herausforderungen ‒ neue Methoden und neue Einsichten?
Diskussion aller Teilnehmer_innen, unter Leitung von Christel Trouvé, Denkort Bunker Valentin und mit kurzen Impulsbeiträgen von Laura Busse & Oliver Gaida, HU Berlin
Moderation: Julia Timpe, Jacobs University Bremen
Tagungsband
Ein Tagungsbandes wurde in Form eines editierten Buches im Open Access Format publiziert: Julia Timpe and Frederike Buda (eds). Writing the Digital History of Nazi Germany: Potentialities and Challenges of Digitally Researching and Presenting the History of the “Third Reich”, World War II and the Holocaust, ISBN: 9783110714623, https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/9783110714692/html, 2022